Das Menthol Zigaretten Verbot: Welche Alternative gibt es?
06.11.2022

Das Menthol Zigaretten Verbot: Welche Alternative gibt es?

Für viele Menschen war es ein Schock und nur schwer zu akzeptieren, als die EU das kommende Menthol Zigaretten Verbot ankündigte. Wie kann dieser minzige Geschmack so gefährlich sein, dass die EU es als notwendig betrachtet, die Tabakrichtlinien zu ändern und diesen zu verbieten? Wo doch Zigaretten an sich auch nicht gesund sind, diese aber legal bleiben? Sofort kam die Frage auf, was das genau für Konsumierende und deren Vorliebe zum Menthol-Aroma bedeutet und mit welchen Alternativen dieses Verbot umgangen werden kann.

Was sind Menthol Zigaretten?

Zuerst sollten wir klären, was Menthol an sich überhaupt ist. Menthol ist ein natürlich vorkommendes ätherisches Öl und gehört zu den Pflanzenarten der Gattung Minze. Schlussfolgernd sind Menthol Zigaretten mit diesem intensiven Menthol-Aroma versetzt und beeinflussen somit den Geschmack und das Raucherlebnis maßgeblich. Menthol vermindert beim Inhalieren des Rauches das Reiz- und Schmerzempfinden im Atemtrakt. Außerdem verändert es die Dichte der Nikotinrezeptoren im Zentralnervensystem, verändert den Metabolismus von Nikotin und erhöht dessen Bioverfügbarkeit.

Warum wurden Menthol Zigaretten verboten?

Wie eben schon erwähnt beeinflusst das Menthol-Aroma das Raucherlebnis zu Freuden der Konsumenten maßgeblich. Doch hat es bis auf die in dem Moment vorherrschenden Vorteile auch negative Aspekte, die gerne in den Hintergrund gerückt oder gar ignoriert werden.
Menthol überdeckt den Geschmack von Tabak und löst durch die Aktivierung bestimmter Rezeptoren eine kühlende und schmerzlindernde, leicht betäubende Wirkung aus. Dies führt zu einem leichteren Inhalieren des sonst kratzigen Tabakrauchs - was gerade für (vor allem junge) Rauch-Anfänger sehr gefährlich sein kann. Diese erkennen dann die Warnsignale ihres Körpers wie Halskratzen und Husten als Reaktion auf die Inhaltsstoffe wie Aldehyden und Reizgasen nicht und erkennen somit auch nicht die Gefahr des Tabakproduktes, welches sie in dem Moment konsumieren. Der Tabakrauch kann leichter inhaliert werden, was den Einstieg in den Konsum von Tabakerzeugnissen einfacher macht und wiederum zu einer Verstärkung der Nikotinsucht führt.
Zu den Kernaufgaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gehört die gesundheitliche Bewertung von Tabakerzeugnissen, Wasserpfeifen und E-Zigaretten sowie die wissenschaftliche Beratung der Bundesregierung zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. So weist das Bundesinstitut immer wieder auf die Gefahren und Langzeitfolgen des Konsums von Tabakprodukten hin. So entschied das BfR damals, nicht nur Menthol Zigaretten zu verbieten, sondern verpflichtete die Hersteller dazu, Zigarettenschachteln zu mindestens 65 % mit Schockbildern und auffälligen Warnhinweisen zu versehen.

Wann wurden Menthol Zigaretten verboten?

Bereits im Jahr 2014 wurde das Menthol Zigaretten Verbot im Rahmen der EU-Tabakrichtlinien beschlossen, 2016 ist dieses Gesetz dann in Kraft getreten. Allerdings erwartete man von der Tabakindustrie keine Umstellung von heute auf morgen, sondern hat ihr eine vierjährige Übergangsfrist zur Umstellung ihrer Produktionen gewährleistet.
Am 20. Mai 2020 war es dann so weit, ab diesem Tag durften in der gesamten EU keine Menthol Zigaretten mehr über die Ladentheke gehen.

Sind auch andere Produkte von diesem Verbot betroffen?

Das Menthol Zigaretten-Verbot der EU beschränkt sich allerdings nicht nur auf Zigaretten, sondern bezieht sich auf alle Tabakprodukte, die „ein charakteristisches Aroma haben oder die Aromastoffe in ihren Bestandteilen enthalten oder technische Merkmale aufweisen, mit denen sich der Geruch oder die Geschmacks- oder Rauchintensität verändern lassen“. So die Definition des entsprechenden Gesetzes. Dies bedeutet, dass auch die geliebten Zigarillos und Wasserpfeifentabake betroffen sind, wobei Aromen an sich nicht direkt verboten sind, sondern, nur wenn durch sie der Geruch, der Geschmack oder die Rauchintensität des Tabakproduktes verändert wird.

Welche Alternativen gibt es?

Du bist Dir der Risiken des Menthol-Aromas bewusst und möchtest dennoch nicht darauf verzichten? Dann möchten wir Dir ein paar Alternativen zeigen, unter denen vielleicht auch eine für Dich dabei ist.
Zum einen gibt es DIE Trendprodukte E-Zigarette und E-Shisha. Diese sind nicht vom Menthol Zigaretten Verbot betroffen, sondern haben im Vergleich zur herkömmlichen Zigarette noch weitere Vorteile, wie beispielsweise, dass der typische Zigaretten-Geruch ausbleibt, da es die E-Zigaretten und E-Shishas in einer Bandbreite an Aromen gibt.

Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der E-Zigarette und E-Shisha haben wir hier für Dich zusammengefasst.

Eine weitere Alternative ist, Deine Zigarettenfilter mit sogenannten Aromakugeln zu versehen oder Dir Zigaretten mit Menthol-Filter(hülsen) selbst zu drehen oder zu stopfen. Hier kommt das Aroma ausschließlich durch die beigesetzten Filter, der Tabak an sich bleibt Menthol-frei. Dies ist vor allem für die Menschen zu empfehlen, die sich ihre Zigaretten bereits selbst drehen und dies somit mit keinem Mehraufwand verbunden ist.
Als letzte Alternative möchten wir Dir ein sogenanntes Menthol-Spray vorschlagen. Hier handelt es sich um eine mit Menthol verdünnte, aromatisierte Flüssigkeit in einer kompakten 10ml Sprühflasche. Hierfür nimmst Du einfach Deine herkömmlichen Zigaretten und besprühst diese mit 1 bis 2 Sprühstößen, kurz einwirken lassen und schon hast Du eine Menthol Zigarette. Viele Raucher bevorzugen es, die Innenseite des Deckels der Zigarettenschachtel ebenfalls mit einem Sprühstoß zu versehen, um so das Geschmackserlebnis zusätzlich zu intensivieren.

Unser Fazit

Auch wenn es bei vielen Menschen auf Unmut trifft, hat das Menthol Zigaretten Verbot der EU durchaus seine Berechtigung. Der Einstieg in Tabakprodukte wird auf alle Fälle erschwert, denn dies spiegelt sich auch in Statistiken des Bundesinstituts für Risikobewertung wider, welche einen Rückgang der jungen Raucher nachweisen. Was aber Du mit der neuen Kenntnis, dem einhergehenden Verbot und den möglichen Alternativen machst, bleibt allein Dir überlassen.