Abbrand einer Zigarre - Das sagt er aus
22.11.2023

Das perfekte Abglimmen: Was beeinflusst den Abbrand einer Zigarre?

Inhaltsverzeichnis

Für Zigarrenliebhaber ist der Rauchgenuss einer hochwertigen Zigarre eine wahre Kunstform. Deshalb achten echte Aficionados auf bestimmte Qualitätsmerkmale wie dem Deckblatt. Es ist nicht nur das Aroma und die Tabakmischung, die den Geschmack ausmachen, sondern auch der Abbrand spielt eine entscheidende Rolle. Der Abbrand einer Zigarre ist weit mehr als nur das Entzünden des Tabaks. Er ist ein Fenster zur Qualität und Handwerkskunst, die in jeder einzelnen Zigarre steckt. Je gleichmäßiger die Aschekrone ist, die beim Abglimmen entsteht, desto höher die Qualität. Was aber, wenn die Zigarre schieb abbrennt? In diesem Artikel befassen wir uns genauer mit dem Abbrand von Zigarren und warum er so aussagekräftig für die Gesamtkomposition einer Zigarre ist.

Guter Abbrand, schlechter Abbrand - Was genau ist das?

Der Abbrand einer Zigarre kann viel über die Herstellung und die Qualität der verwendeten Tabaksorten verraten. Von der gleichmäßigen Glut bis zur Aschebildung - es gibt viele Faktoren, die Einblick in die Sorgfalt und Präzision des Zigarrenherstellers geben.
Ein idealer Abbrand zeichnet sich durch eine gleichmäßige und im Querschnitt gerader Glut aus. Die Qualität des Abbrands einer Zigarre hängt eng mit der Mischung der verwendeten Tabaksorten zusammen. Die unterschiedlichen Tabakblätter variieren in ihren Brenneigenschaften. Die unteren Blätter, bekannt als Volados, brennen aufgrund ihres Mineralreichtums hervorragend. Anders die Seco-Blätter. Geschmacklich sind sie würziger, brennen aber deutlich schlechter ab. Die Ligero-Blätter am oberen Ende der Tabakpflanze haben einen starken Geschmack, jedoch sind sie berüchtigt für schlechten Abbrand aufgrund ihrer festigen Struktur. 

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Beim Herstellungsprozess der Zigarren bestimmen die einzelnen Brenneigenschaften auch den Aufbau der Zigarre. Beim Rollen bilden die Liegero-Blätter das Innere. Es folgt eine Schicht der Seco-Blätter. Ummantelt mit einem Deckblatt (Umblatt) aus den gut brennbaren Volando-Blättern. So aufgebaut bietet Ihnen eine Zigarre die optimalen Voraussetzungen für einen perfekten Abbrand. Und für einen vollmundigen Genuss, denn mit diesem Aufbau entfalten sich die Aromen der einzelnen Tabake während der Abbrennphasen der Zigarre. Premium-Zigarren sind zudem bekannt für unterschiedliche Geschmackswelten pro Rauchphase.

Exkurs: Abbrand bei Longfiller- und Shortfiller-Zigarren

Auch bei Zigarren gibt es Ausnahmen von der Regel. In diesem Fall weisen die Longfiller- und Shortfiller-Zigarren Besonderheiten beim Abbrand auf. 

Ein guter Abbrand von Longfiller-Zigarren zeichnet sich durch eine schmale, gleichmäßige Glimmnaht aus, die idealerweise im rechten Winkel zur Zigarren verläuft. Die Glimmnaht misst in etwa 1-2 Millimeter. Doch der perfekte Abbrand ist nicht völlig gerade, sondern eher kegelförmig, was eigentlich als Kegelbrand bezeichnet wird. Dieser entsteht nur bei makellos gerollten Zigarren und zeigt sich, wenn die Asche beim Abbrennen in Form eines Kegels erhalten bleibt.

Bei maschinell hergestellten Shortfiller-Zigarren kann man in der Regel von einem geraden Abbrand ausgehen. Das liegt daran, dass das Umblatt aus Tabakpapier besteht und die Füllung aus kleinen Tabakstücken, die zwar schneller, aber gleichmäßiger abbrennen. Bei Shortfiller-Zigarren gilt ein gerader Abbrand als Standard und nicht als Besonderheit, da er normalerweise erwartet wird. Ein Kegelbrand wird bei Shortfillern hingegen nicht erreicht.

Schlechter Abbrand als Qualitätsmangel?

Jetzt kann vermutet werden, dass ein schlechter Abbrand, also wenn die Zigarre schief abglimmt, auf eine mindere Qualität oder eine schlechte Verarbeitung hindeuten. Doch es gibt weitere Gründe, warum Zigarren nicht ideal abbrennen. 

  • Ein ungleichmäßiges Rollenmuster bei der Herstellung: Ein minderwertiges Deckblatt oder eine mangelhafte Tabakzusammensetzung können zu einem schlechten Abbrand führen. Namhafte Zigarrenhersteller und -marken führen regelmäßige Qualitätskontrollen durch, um diese Faktoren bei der Zigarrenherstellung auszuschließen.
  • Nicht sachgemäße Lagerung: Zigarren lagern Sie idealerweise in einem Humidor. Dieser bietet die idealen Bedingungen - nicht zu feucht und nicht zu trocken, um die Aromen Ihrer Lieblingszigarren zu bewahren. Wird eine Zigarre nass oder trocknet aus, zeigt sich dies durch einen ungleichmäßigen Abbrand.
  • Schiefer Abbrand durch falsches Anzünden: Aficionados wissen: eine Zigarre anzuzünden ist eine Kunst für sich. Zunächst wird die Zigarre so angezündet bis das komplette Vorderteil glüht. Die Zigarre dabei gleichmäßig drehen. Weitere Tipps zum Anzünden einer Zigarre finden Sie in unserem Magazinartikel

Kraterbrand, Schiefbrand und Kegelkraterbrand - was ist der Unterschied?

Beispiele für schlechten Abbrand sind Kraterbrand, Schiefbrand oder Kegelkraterbrand. Diese können Aficionados das Rauchvergnügen erheblich beeinträchtigen: 

  • Kraterbrand zeichnet sich durch eine Vertiefung, einen Krater, in der Mitte der Glut aus. Die äußeren Tabakschichten brennen weniger gleichmäßig ab. Das kann dazu führen, dass die Mitte der Zigarre schneller verglimmt als die äußeren Schichten, was zu einem ungleichmäßigen und oft unangenehmen Raucherlebnis führt.
    Der Kraterbrand tritt normalerweise auf, wenn die Tabakblätter in der Zigarre während des Herstellungsprozesses nicht gleichmäßig gerollt wurden oder wenn es Probleme mit der Tabakmischung gibt.
  • Schiefbrand dazu führt, dass die Zigarre ungleichmäßig brennt. Meist verschieben sich die Tabakschichten seitlich und bilden keine gerade, gleichmäßige Glut. Eine Seite brennt schneller ab als die andere.
    Ein Schiefbrand kann verschiedene Ursachen haben, darunter eine ungleichmäßige Tabakmischung, unregelmäßiges Rollen der Zigarre während des Herstellungsprozesses oder eine unsachgemäße Lagerung der Zigarre, die zu Feuchtigkeitsungleichgewichten führt.
  • Kegelkraterbrand zeigt sich durch eine trichterförmige Vertiefung in der Mitte des Tabaks, während die äußeren Schichten weniger gleichmäßig abbrennen. Der Kegelkraterbrand kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter Probleme bei der Tabakmischung, das Rollen der Zigarre oder sogar das Anzünden. 

So lässt sich Schiefbrand beim Rauchen vermeiden

Mit ein paar einfachen Schritten können Sie Schiefbrand Ihrer Zigarren vermeiden. 

    • Zunächst ist die Wahl einer hochwertigen Zigarre entscheidend. Achten Sie auf renommierte Hersteller und qualitativ hochwertig hergestellte Zigarren. Äußere Anzeichen wie ungleichmäßige Wicklungen oder Risse in den Blättern können auf Qualitätsmängel hinweisen.
    • Sorgen Sie für die richtige Lagerung Ihrer Zigarren in einem Humidor bei der empfohlenen Luftfeuchtigkeit (normalerweise zwischen 65 % und 75 %) und Temperatur (ungefähr 20° C). Die richtige Lagerung ist entscheidend, damit die Zigarre gleichmäßig brennt. 

    • Kommen wir nun zum Anzünden der Zigarre. Verwenden Sie ein Zigarrenfeuerzeug oder hochwertige Streichhölzer. Halten Sie die Zigarre über die Flamme und drehen Sie sie leicht, um ein gleichmäßiges Anzünden zu gewährleisten. Vermeiden Sie es, die Zigarre direkt in die Flamme zu halten, um Überhitzung zu verhindern.
    • Während des Rauchens ziehen Sie langsam und gleichmäßig, um die Zigarre nicht zu überhitzen. Vermeiden Sie zu schnelles oder zu starkes Ziehen, da dies zu einem ungleichmäßigen Abbrand führen kann.
    • Überprüfen Sie den Abbrand regelmäßig und drehen Sie die Zigarre gegebenenfalls leicht, um einem Schiefbrand entgegenzuwirken. Beachten Sie jedoch, dass zu häufiges Drehen ebenfalls problematisch sein kann.

    Bitte bedenken Sie, dass selbst bei sorgfältiger Beachtung dieser Tipps gelegentlich ein Schiefbrand auftreten kann. In solchen Fällen können Sie versuchen, ihn behutsam zu korrigieren, indem Sie die ungleichmäßig brennende Seite kurz mit einer Flamme berühren. Es erfordert jedoch Geduld, um den Abbrand zu regulieren, ohne die Zigarre zu überhitzen.

    Die einzelnen Phasen des idealen Abbrands

    Das Rauchen einer Zigarre ist eine Kunst und mit jedem Zug ein voller Genuss. In den einzelnen Phasen des Rauchgenusses entfalten sich die Aromen auf unterschiedliche Art und Weise und fügen sich zu einem genussvollen Gesamtbild zusammen. Schauen wir uns die einzelnen Phasen genauer an.

    Phase 1 - Anzünden der Zigarre und Auftakt des Genusses

    Mit dem Toasten und Anzünden bzw. dem Anpaffen der Zigarre beginnt die Zigarrenerfahrung und der Rauchgenuss. Hier entfaltet sich eine erste Ahnung der Aromen der Tabakmischung. Deshalb sollten Sie Duftstoffe z.B. durch Streichhölzer vermeiden. Auch ein Zigarrenfeuerzeug mit Gas eignet sich hervorragend, wie Zigarrenraucher wissen. Drehen Sie die Zigarre über der Flamme, um eine gleichmäßige Glut zu gewährleisten.
    Durch kurze und schnelle Züge wird die Zigarre durchgeglüht und angezündet. Lassen Sie anschließend die Zigarre kurz ruhen, bevor Sie sie genießen.

    Phase 2 - Die Einführung der Basisnoten

    In den ersten Zügen enthüllt sich die Basisnote der Zigarre. Diese Phase des Rauchgenusses ist geprägt von den Eigenschaften des verarbeiteten Tabaks, angefangen von holzigen und erdigen Tönen bis hin zu subtilen Nuancen von Nüssen. Die Glut breitet sich langsam aus und formt eine Grundlage für die komplexen Aromen, die noch kommen werden.

    Phase 3 - Das Spiel der Aromen

    Diese Mittelphase ist das Herzstück des Rauchvergnügens. Hier vermischen sich die verschiedenen Tabakkomponenten – Deckblatt, Umblatt und Einlage. Aromen von Leder, Gewürzen oder sogar süßen Untertönen können hier aufblühen und den Raucher in eine facettenreiche Welt entführen.

    Phase 4 - Der krönende Abschluss

    Mit jedem Zug nähern wir uns dem Finale. Die Glut erreicht das Ende der Zigarre und die Aromen erreichen ihren Höhepunkt. Dieser Abschnitt kann intensiver sein, oft mit komplexen Noten, die sich bis zum letzten Atemzug entfalten. Ein geschickter Abbrand sorgt hier für ein befriedigendes Finish, das Zigarrenraucher zu schätzen wissen.

    Der ideale Abbrand einer Zigarre - Qualität und Genuss mit jedem Zug

    Der Abbrand einer Zigarre ist das Herzstück des Raucherlebnisses und ist von mehreren Faktoren abhängig. Von der Auswahl hochwertiger Tabake bis zur richtigen Lagerung im Humidor spielt alles Rolle. Schiefbrand ist ärgerlich, lässt sich jedoch mit ein paar Handgriffen vermeiden.

    Basis für die Qualität des Raucherlebnisses sind, offensichtlich die Qualität der Zigarre selbst und des verwendeten Tabaks. Ebenso ist neben dem richtigen Anzünden und Rauchen die Lagerung immens wichtig und ausschlaggebend. So lässt zu schnell oder zu heiß geraucht, unangenehme Bitternoten entstehen. Es erfordert schon etwas Übung, doch der geneigte Aficionado weiß: Der Aufwand zahlt sich aus.