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07.02.2025

Wissenswertes über die männliche Hanfpflanze

Inhaltsverzeichnis

Männliche Hanfpflanzen haben leider keinen guten Ruf. In der Cannabiszucht gelten sie oft als unerwünscht, da sie weibliche Pflanzen bestäuben und damit die Qualität der Blüten beeinträchtigen. Viele Züchter entfernen sie deshalb so früh wie möglich. Doch ist die männliche Hanfpflanze wirklich wertlos? Ganz im Gegenteil.

In diesem Artikel erfährst Du, woran Du männliche Hanfpflanzen erkennst, welche Eigenschaften sie haben und warum sie mehr sind als nur ein Nebenprodukt der Zucht.

Die Cannabispflanze im Kurzporträt

Die Cannabispflanze ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Sie wird seit Jahrtausenden für medizinische, textile und rituelle Zwecke verwendet. Ihre vielseitigen Eigenschaften machen sie in der Industrie und der Medizin zunehmend populär.

Botanische Merkmale

Die Cannabispflanze gehört zur Familie der Hanfgewächse und wächst in gemäßigten bis tropischen Klimazonen. Sie zeichnet sich durch ihre charakteristischen, fingerförmig geteilten Blätter aus und kann je nach Sorte Höhen von bis zu fünf Metern erreichen. Es gibt drei Hauptarten:

  • Cannabis sativa – Hochwachsende Pflanzen mit schmalen Blättern, bekannt für ihren stimulierenden Effekt
  • Cannabis indica – Kompaktere Pflanzen mit breiten Blättern, oft mit beruhigenden Eigenschaften
  • Cannabis ruderalis – Kleinwüchsige, robuste Pflanze mit einer selbstblühenden Eigenschaft

Inhaltsstoffe und Wirkung

Die Cannabispflanze enthält über 100 verschiedene Cannabinoide. Die bekanntesten sind:

  • Tetrahydrocannabinol (THC): Psychoaktiver Hauptwirkstoff, der für den berauschenden Effekt verantwortlich ist
  • Cannabidiol (CBD): Nicht psychoaktiv, wirkt entzündungshemmend und entspannend

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Männliche oder weibliche Hanfpflanze? So erkennst Du den Unterschied

Nicht alle Cannabispflanzen sind gleich – ihr Geschlecht macht den Unterschied. Während weibliche Pflanzen wertvolle, harzreiche Blüten produzieren, bilden männliche Pflanzen Pollensäcke. Doch das Erkennen des Geschlechts ist nicht immer einfach. Hier sind die wichtigsten Merkmale:

Männliche Hanfpflanzen:

  • Bilden kleine Pollensäcke (sehen aus wie Mini-Kugeln oder Mini-Bananen)
  • Wachsen oft größer und schlanker als weibliche Pflanzen
  • Blühen früher als weibliche Pflanzen
  • Enthalten weniger THC und CBD als weibliche Pflanzen

Weibliche Hanfpflanzen:

  • Entwickeln Blütenkelche mit feinen, haarartigen Stempeln
  • Produzieren die begehrten, harzigen Blüten mit hohem Cannabinoid-Gehalt
  • Sind für die Ernte deutlich wertvoller

Ein DNA-Test kann bereits im frühen Wachstumsstadium für Klarheit sorgen, aber auch optische Merkmale helfen, das Geschlecht der Pflanze zu bestimmen.

Produziert die männliche Hanfpflanze THC und CBD?

Ja – allerdings in deutlich geringeren Mengen als weibliche Pflanzen. Hier die wichtigsten Fakten:

  • Männliche Pflanzen enthalten Cannabinoide wie THC und CBD, aber nur in kleinen Mengen.
  • Auch in den Blättern und Stielen sind Cannabinoide vorhanden – allerdings nicht genug für eine klassische Verwendung wie bei den weiblichen Blüten.
  • In der Nutzhanf-Industrie werden oft Pflanzen mit weniger als 0,2 % THC verwendet – dieser Wert gilt für viele männliche und weibliche Pflanzen gleichermaßen.


Wofür kannst Du männliche Hanfpflanzen nutzen?

Obwohl sie für den Blütenanbau oft unerwünscht sind, gibt es viele sinnvolle Anwendungen für männlichen Hanf:

Hochwertige Hanffasern für die Textilindustrie
Männliche Hanffasern sind weicher und flexibler als die der weiblichen Pflanzen. Deshalb eignen sie sich besonders gut für:

  • Bekleidung
  • Seile und Segeltücher
  • Papiere und Verpackungsmaterialien

Schutz für Gemüse- und Heilpflanzen
Männlicher Hanf gibt Terpene ab wie Limonen und Pinen. Das sind aromatische Verbindungen, die Pflanzen ihren charakteristischen Duft verleihen und Schädlinge fernhalten. In Mischkulturen kann er daher als natürlicher Schutz für andere Pflanzen dienen.

Nährstoffreicher Pflanzensaft
Obwohl der Cannabinoid-Gehalt gering ist, enthalten männliche Hanfpflanzen wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Ihr Saft kann daher als gesunde Zutat in Smoothies genutzt werden.

Medizinische Zwecke
Schmerzlinderung bei chronischen Erkrankungen.
Cannabinoide wie THC und CBD wirken schmerzlindernd und werden bei Krankheiten wie:

  • Multiple Sklerose
  • Arthritis

Wobei medizinisches Cannabis noch hilft, erfährst Du hier.

Rituelle Zwecke
In Indien wird „Bhang“ – eine Mischung aus Milch, Gewürzen und Cannabis – seit Jahrhunderten bei Hinduistischen Festen wie Maha Shivaratri konsumiert. Auch bei Zeremonien zu Ehren Shivas kam es als heiliges Opfer zum Einsatz. 

Zucht und Samenproduktion
Natürlich braucht es männliche Pflanzen, um neue Hanfsorten zu züchten. Ihre Pollen sind essenziell für die Samenproduktion, die wiederum für den Anbau neuer Pflanzen genutzt werden.

Fazit: Mehr als nur ein Nebenprodukt

Obwohl die männliche Hanfpflanze oft unterschätzt wird, spielt sie eine wichtige Rolle im Ökosystem und in der Hanfindustrie. Sie ist essenziell für die Zucht neuer Sorten, liefert wertvolle Fasern und kann als natürlicher Schädlingsschutz dienen. Wer sich mit Hanf beschäftigt, sollte ihren Nutzen nicht unterschätzen.