Liquids selber mischen: So geht's!
„Wassermelone, Trauben, Pfirsich, Banane…“ was sich nach dem Obstverkäufer an italienischen Stränden in der Sommersaison anhört, sind die verschiedenen Möglichkeiten von Aromen eines jeden Dampfers. Schier endlos scheinende Geschmacksvariationen ohne Nikotin, mit Nikotin, mit ein wenig mehr Nikotin oder sehr viel Nikotin.
Man sollte also meinen, dass jeder Dampfer seinen Geschmack bzw. sein Aroma und seine Nikotinstärke findet und ein selber mischen des Liquids eigentlich gar kein Thema sein sollte.
Doch weit gefehlt, gerade das „Selbst-Mischen“ eines Liquids findet momentan mehr denn je Anhänger.
Liquids selber mischen: Wann ergibt das Sinn?
Vorab: Selbst-Mischen ergibt Sinn! Ein Grund sich ein Selbst-Mischen eines Liquids gründlich durch den Kopf gehen zu lassen ist der einfache Fakt, dass es günstiger ist. Ein weiterer Grund ist, dass eben doch nicht jeder das perfekte Aroma in der richtigen Mischung mit der richtigen Nikotinstärke findet.
Daher gibt es den Dampfern eine unendliche Vielfalt an Aromen, in der sie sich ausleben und versuchen können.
Und das Mischen an sich sollte auch niemanden abschrecken, beachtet man ein paar wenige Grundregeln, kann nichts schiefgehen und der freien persönlichen Geschmacksentfaltung steht nichts mehr im Weg.
Welche Werkzeuge brauchst Du, um Dein Liquid zu mischen?
Bevor Du startest, ist es wichtig, alle benötigten Utensilien beisammen zu haben. Genauigkeit ist hierbei eine Tugend, die Du nicht vernachlässigen solltest, für ein optimales Ergebnis Deines Aromas.
Zuallererst brauchst Du einen stabilen und geraden Untergrund (Tisch) an dem Du gut arbeiten kannst. Wir empfehlen außerdem eine rutschfeste und flüssigkeitsabweisende Unterlage, damit, falls mal was daneben geht, kein Kollateralschaden entsteht.
Zudem raten wir Dir dringend zu passenden Einweghandschuhen, da Nikotin ein Kontaktgift ist und über Deine Haut aufgenommen werden kann. Selbst kleinste Mengen auf der Haut können zu sehr ernsten Vergiftungen führen!
Ansonsten brauchst Du noch einen Messbehälter mit einer Milliliter Füllskala, eine Flasche mit Schraubverschluss und eine Spritze oder Pipette (auch hier ist eine aufgedruckte Skala hilfreich).
Mit diesen Utensilien bist Du bestens ausgerüstet, die ersten Versuche, Dein eigenes Liquid zu mischen, durchzuführen.
Was ist bei der Base Deines Liquids zu beachten?
Wie der Name es schon verrät, ist die Base der Grundstoff für Dein Liquid und geschmackslos. Diese besteht meist aus Propylenglycol (PG) und pflanzlichem Glycerin (VG) in unterschiedlichem Mischungsverhältnis. PG ist dabei der Geschmacksträger für Deine Aromen und VG ist für die Dampfwolken verantwortlich.
Die Base ist zumeist ohne Nikotin und kann mit Nikotinshots auf das gewünschte Level gebracht werden. Deine Aromen mischst Du ebenfalls in Deine Base in der gewünschten Stärke und Deinen Lieblingskombinationen.
Eventuell musst Du auch destilliertes Wasser in Deine Liquids geben, um eine bessere Dünnflüssigkeit zu erhalten, damit bei einem hohen PG-Gehalt das leichte Kratzen im Hals verhindert wird und Du sicherstellst, dass Dein Verdampfer Deine Kreation auch verkraften kann.
Das richtige Mischungsverhältnis finden, für Dein Liquid finden
So jetzt haben wir das passende Equipment und die passenden Zutaten, aber wie bringst Du alles in der richtigen Menge zusammen, dass Du das gewünschte Ergebnis erhältst. Keine Sorge, wir erklären Dir, welche Zutat welche Auswirkungen hat und wie Du Dir das Mischverhältnis errechnen kannst.
Zuerst die groben Mischverhältnisse für Deine Base, an denen Du Dich orientieren kannst.
60 PG/30 VG/10 H2O: Bei dieser Mischung erhältst Du durch den hohen PG-Gehalt sehr viel Aroma bei einer schwächeren bis moderaten Dampfentwicklung.
50 PG/50 VG: Hierbei hast Du am Ende eine ausgewogene Mischung, die sowohl einen guten Geschmack bzw. Aroma als auch ordentliche Dampfwolken zulässt.
30 PG/70 VG: Für die Freunde des undurchdringlichen Nebel geeignet. Hier wird definitiv der Fokus auf die Dampfentwicklung gelegt. Aber informiere Dich vorher, ob Dein Verdampfer dieses Gemisch verträgt, da es ziemlich dickflüssig wird, schaffen es schwächere Verdampfer nicht diese Mischung zu verdampfen und verstopfen.
Um jetzt Deine Base mit dem gewünschten Aroma zu versehen und ihm die richtige Intensität zu verleihen, findest Du hier die Mengen zum Erfolg:
Menge Liquid in Milliliter (Endprodukt) / 100 x Aromaprozent = Aromamenge in Milliliter
Bsp: 30 ml und 10% Aroma
30ml / 100 x 10 = 3ml → 27 ml Base und 3 ml Aroma
Wir empfehlen Dir Deine Ergebnisse und Urteile über Deine Experimente hinsichtlich Liquids sauber in eine Tabelle einzutragen, dann musst Du nicht bei jedem neuen Versuch nachrechnen und weißt in welche Richtung Du Dich bewegen musst, bzw. wo Du nachjustieren willst.
Möchtest Du ein nikotinhaltiges Liquid, musst Du Deine Base mit Nikotinshots mischen. Auch hier gibt es eine einfache Rechnung. Nikotinshots sind handelsüblich in 10 ml Einheiten zu kaufen, daher gehen wir bei unserer Rechnung davon aus, solltest Du andere Größen zu Hause haben, musst Du entsprechend umrechnen.
Beispieltabelle für einen Liter Base
Nikotingehalt | Nikotinfreie Base | 10 ml Nikotinshot mit 20 mg/ml Nikotin |
0,0 mg | 1.000 ml | 0 Shots |
3,0 mg | 850 ml | 15 Shots |
6,0 mg | 700 ml | 30 Shots |
12,0 mg | 400 ml | 60 Shots |
Hast Du Deine Mischung gefunden und alle Komponenten gemischt, bleibt Dir lediglich noch ein kräftiges Schütteln als Aufgabe, damit Dein Liquid fertig ist.
Ach ja und vergiss nie, die Flasche Deiner Mischung zu beschriften, damit Du immer weißt, was in der Flasche drin ist. Gerade wenn Du mehrere Mischungen parallel nutzt und um Verwechslungen und Unfälle zu verhindern. Beschrifte Deine Mischung mit Namen, Datum und verwendete Aromen und Konzentrationen, so bist Du und jeder andere vor bösen Überraschungen geschützt.
Geduld ist Key: Liquids immer ziehen lassen, für das perfekte Aroma!
Wer jetzt denkt, er könne vom Mischen gleich zum Dampfen übergehen, den müssen wir leider etwas enttäuschen. Zwar ist Dein Liquid nach dem Mischen ready-to-smoke, allerdings raten wir sehr davon ab, da sich die Aromen und die Base erst verbinden müssen. Wir empfehlen, Deine Base 2 bis 3 Tage bei konstanter Temperatur und nicht im direkten Sonnenlicht reifen zu lassen, damit sich die Aromen entfalten können und Du auch den gewünschten Geschmack erhältst.
Liquid mischen, oder nicht mischen? Das ist hier die Frage!
Mischen ist mit dem richtigen Equipment und einer sorgfältigen Herangehensweise eine echt und spannende Alternative zu fertigen Liquids, die Du kaufen kannst. Ja es ist aufwendiger als mal schnell in den Laden um die Ecke zu gehen und sich eine Flasche zu kaufen. Aber auf der anderen Seite bist Du freier in Deiner Geschmacksentfaltung und kostengünstiger ist es obendrein. Mischen ist eine sehr spannende Reise für diejenigen, denen ein 0815 Aroma zu langweilig ist und sich ausprobieren wollen, um ihr Highlight in der Welt des Dampfens zu finden.
Liquids & Aromen, die zu Deinem Geschmack passen!
Wir verstehen aber jeden, der trotzdem lieber fertige Produkte einkaufen möchte. Es gibt auch unzählige qualitativ hochwertige Liquids mit verschiedenem Aroma, die viele Dampfer glücklich machen. Die, bei denen wir etwas Forschergeist geweckt haben, wünschen wir viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren.