Pfeife einrauchen: So machen Sie es richtig!
13.01.2023

Pfeife einrauchen: So machen Sie es richtig!

Was Pfeifen und Schuhe gemeinsam haben

Kennen Sie das? Sie sind im Schuhgeschäft und probieren verschiedene Modelle aus. Obwohl sich bei keinem Schuh auf Anhieb ein „absolutes Wohlbefinden“ einstellt, verlassen Sie das Geschäft schließlich mit einem gefüllten Schuhkarton. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es etwas dauert, bis man sich an neue Schuhe gewöhnt. Ein Umstand, der eine gewisse Verwandtschaft zum Kauf einer neuen Pfeife hat. Womit wir schon beim Thema wären:

Warum muss eine Pfeife eingeraucht werden?

Der feine Unterschied zu Schuhen besteht darin, dass es bei Pfeifen nicht um Komfort geht. Vielmehr ist das Einrauchen ein „lebensnotwendiger Vorgang“ (zumindest, wenn man seine Pfeife liebt). Die Ursache liegt im Pfeifenkopf begründet.

Holzköpfe von Pfeifen

Sofern Ihre neue Pfeife nicht aus Meerschaum besteht, haben Sie es mit einem Pfeifenkopf aus Holz zu tun. Leider reagieren diese zu Beginn sehr sensibel auf Kitze. Wenn Sie Ihre neue Pfeife nicht einrauchen, riskieren Sie, dass der Kopf beschädigt wird. Genauer gesagt: Er brennt durch! Ursache ist die starke Hitze, die vom glühenden Tabak in der Pfeife ausgeht.
Wenn Sie Ihre Neuerwerbung einrauchen, gewöhnen Sie den Pfeifenkopf langsam an die Hitze, die vom Tabak ausgeht. Aber was bedeutet das konkret? Beim Einrauchen kommt es zu Asche-Ablagerungen, die zusammen mit dem Tabak-Kondensat eine Schutzschicht bilden. Manche sprechen hier auch von einer Kohleschicht. Diese legt sich auf das Holz der Pfeife und bildet so mit der Zeit einen Schutzfilm. Wie wird dies nun in der Praxis umgesetzt?

Pfeife einrauchen: So geht es!

Zuerst ist ein besonderes Augenmerk auf den Tabak zu richten. Zu trockener Tabak neigt dazu, sehr schnell sehr heiß zu werden. Ein Umstand, der für den Pfeifenkopf alles andere als förderlich ist. Aber auch zu feuchter Pfeifentabak ist beim Einrauchen mit Vorsicht zu genießen. Hier ist das Problem, dass Sie nach dem Anzünden, ordentlich am Mundstück ziehen müssen, damit er weiterglimmt. Was beim „normalen“ Rauchen nicht jeden stört, kann für eine neue Pfeife (bzw. neuen Pfeifenkopf) tödlich sein. Am besten rauchen sie anfangs einen Tabak, der weder zu feucht noch zu trocken ist.

Welcher Tabak ist der richtige für Pfeifen-Anfänger? Hier mehr erfahren

Prüfen sie beim Rauchen stets die Hitze im Pfeifenkopf. Dazu benötigen Sie kein Thermometer. Achten Sie einfach darauf, dass die Temperatur für Ihre Finger halbwegs angenehm bleibt. Wird die Pfeife zu heiß, sollten Sie sie weglegen. Lassen Sie sie in Ruhe abkühlen und zünden Sie sie erst dann wieder an.
Da das Risiko für den Pfeifenkopf in zu großer Hitze liegt und diese durch das Rauchen gefördert wird, empfiehlt es sich, am Anfang eher sanft am Mundstück zu ziehen.

Die Pfeife stopfen – richtiger Umgang mit dem Pfeifentabak

Es gibt viele Ansichten und Ratschläge zu der Frage, wie Sie den Pfeifentabak beim Einrauchen am besten in die Pfeife stopfen sollten. Viele dieser Tipps sehen vor, die Pfeife anfangs nicht komplett mit Tabak zu befüllen. Wir sind hier anderer Ansicht und empfehlen, dass Sie Ihre neue Pfeife genau so befüllen, wie Sie es gewohnt sind. Der Hintergrund ist, dass wir eine „schöne“ Kohleschicht bilden wollen, die das Holz des Pfeifenkopfs schützt. Dies funktioniert am besten, wenn sie dabei nichts aussparen. Als Nebeneffekt verteilt sich auch die Hitze in der Pfeife gleichmäßiger.

Unser Tipp für Anfänger der Pfeife

Füllen Sie den Pfeifentabak im unteren Bereich des Pfeifenkopfs eher locker ein. Im oberen Bereich wird er dann mit ein bisschen mehr Kraft festgedrückt. Wir raten hier von Pfeifenstopfern ab, da ihre Finger einfach „feinfühliger“ sind. Kommt es zu Tabakrändern am Pfeifenkopf, drücken Sie diese sanft nach unten, bis Sie eine ebene Oberfläche haben. Wenn Sie danach Ihre Pfeife rauchen, drücken Sie den Tabak sanft nach unten. Vermeiden Sie jegliche Gewalt! Und nochmal: Sanftes Ziehen am Mundstück ist der beste Schutz!
Wenn Sie diese grundsätzlichen Ratschläge beherzigen, wird das Einrauchen zum Kinderspiel und Sie dürfen sich schon bald über eine prächtige Kohleschicht freuen, die die Einrauchphase beendet.

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Summa Summarum: Eine Pfeife einrauchen ist nicht schwer

Wie unserer Erläuterungen zeigen, ist es kein Kunststück, beim Einrauchen alles richtig zu machen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Geduld bildet sich sehr schnell die wichtige Kohleschicht. In Kombination mit der richtigen Pflege ist dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die durchaus Jahrzehnte überdauern kann. Um dies zu unterstützen, finden Sie anbei eine Reihe von hilfreichen Tipps bzw. Antworten auf häufige Fragen.

Häufige Fragen und Tipps für Pfeifenraucher

Woran erkenne ich, dass etwas schiefgelaufen ist?

Pfeife rauchen ist ein Genuss. Für viele beginnt dies beim Duft des Tabaks und zieht sich weiter über den Geschmack beim Rauchen. Auch der Einsatz des Pfeifenreinigers ist ein Ritual, das irgendwie zum Genießen dazugehört. Wenn das Einrauchen „schiefgeht“ ist der Geschmack ein unfehlbares Indiz dafür, dass das Holz beschädigt wurde. Wenn Sie am Mundstück ziehen und der Geschmack schrecklich ist, wissen Sie, dass das Holz des Kopfes einen Schaden davongetragen hat.

Sollte ich beim Einrauchen auf den Pfeifenreiniger verzichten?

Nein, das ist nicht notwendig. Dieser nimmt bei der Pflege Ihrer Pfeife eine wichtige Funktion ein. Benutzen Sie den Pfeifenreiniger nach jedem Rauchvorgang. Sie tun Ihrer schönen Pfeife damit einen großen Gefallen!
Wer seinen Pfeifenreiniger regelmäßig nutzt, verlängert damit die Lebensdauer seiner Pfeife enorm. Schrauben Sie zuerst das Mundstück ab. Danach wischen Sie die Filterbohrung des Mundstücks ein- bis zweimal durch. Anschließend wiederholen Sie dies bei der Holmbohrung und bringen das Mundstück wieder an. Setzen Sie den Pfeifenreiniger sanft ein. Wenn Sie Ihre Pfeife wie ein kostbares Kleinod behandeln (was Sie auch ist), können Sie für sehr lange Zeit Freude damit haben!

Empfiehlt es sich, während des Einrauchens auf ein Feuerzeug zu verzichten?

Für viele Pfeifenraucher sind Feuerzeuge ein rotes Tuch. Eine Einstellung, die sich durch spezielle Feuerzeuge für Pfeifen zunehmend ändert. Wenn Sie ein Feuerzeug verwenden, empfehlen wir ein Pfeifenfeuerzeug und einen vorsichtigen Umgang damit. Wir wollen das Holz ja nicht beim Anzünden „abfackeln“.

Was ist, wenn ich ein Flake verwende?

Lockern Sie den Tabak einfach vor dem Stopfen etwas auf. Es gibt auch Raucher, die ihn sanft verreiben.

Was ist Einrauchpaste?

Einrauchpaste ist bei modernen Pfeifen meist integriert. Das heißt, Sie müssen Sie nicht separat kaufen. Vielmehr ist die Einrauchpaste schon im Pfeifenkopf angebracht und bietet einen zusätzlichen Schutz. Was nicht bedeutet, dass man auf das Einrauchen verzichten sollte.

Kann ich die Kohleschicht beim Putzen beschädigen?

Solange Sie einen Pfeifenreiniger verwenden und sanft mit diesem umgehen, müssen Sie sich über die Kohleschicht keine Sorgen machen.