
Alles zur Liquidsteuer in Deutschland
Inhaltsverzeichnis
- Das Stufenmodell: So treibt die Steuer Deine Kosten in die Höhe
- Welche Flüssigkeiten sind von der Liquidsteuer betroffen?
- Welche Folgen erwarten uns Dampfer?
- Nun zum Kern: Was ist eigentlich die Liquidsteuer?
- Gibt es eine Übergangsfrist?
- So kannst Du Dich auf die nächste Liquidsteuererhöhung vorbereiten
- Unser Fazit zur Liquidsteuer
Du hast bestimmt schon gemerkt, dass sich die Preise für E-Zigaretten-Liquids schon wieder wie ein Heißluftballon nach oben bewegen. Ein 10-ml-Fläschchen, das vor Kurzem noch rund 5 Euro gekostet hat, nähert sich schon bald der 8- oder sogar 9-Euro-Marke. Hauptverantwortlich dafür ist die Liquidsteuer, die seit dem 1. Juli 2022 für alle E-Zigaretten-Flüssigkeiten gilt – egal, ob Du diese mit oder ohne Nikotin dampfst.
Doch was bedeutet das konkret für Dich als Dampfer?
In diesem Beitrag erfährst Du, wie genau sich die Preise zusammensetzen und warum Du künftig tiefer in die Tasche greifen musst.
Das Stufenmodell: So treibt die Steuer Deine Kosten in die Höhe
Seit Mitte 2022 sind die Preise für fertige Liquids sowie alle anderen Dampf-Flüssigkeiten wie Basen und Aromen massiv gestiegen. Der Grund dafür ist ein Stufenmodell, das die Steuerlast Jahr für Jahr weiter anzieht. Konkret bedeutet das: Die Abgabe pro Milliliter Liquid steigt in mehreren Schritten an, was sich direkt auf die Endpreise auswirkt.
Um das Ausmaß zu verdeutlichen, hilft ein Blick auf das Stufenmodell:
- 01.07.2022: +0,16 € pro ml → 1,60 € zusätzlich auf 10 ml (zzgl. 19 % MwSt.)
- 01.01.2024: +0,20 € pro ml → rund 2,38 € Zusatzkosten inkl. MwSt.
- 01.01.2025: +0,26 € pro ml → rund 3,10 € Zusatzkosten inkl. MwSt.
- Ab 01.01.2026: +0,32 € pro ml → ca. 3,81 € Zusatzkosten inkl. MwSt.
Die Preise beziehen sich ausschließlichauf die Steuerlast. Zusätzliche Kosten durch Rohstoff- oder Energiepreise sind hierbei noch nicht berücksichtigt.
Banderolenpflicht seit Juli 2022
Zusätzlich zur Steuer besteht seit Juli 2022 eine Banderolenpflicht für alle E-Zigaretten-Liquids. Jede Verpackung muss eine Steuerbanderole tragen, die den Inhalt in Millilitern angibt. Diese Regelung bedeutet für Hersteller nicht nur einen logistischen Mehraufwand, sondern auch zusätzliche Kosten für die Produktion und den Vertrieb. Besonders kleine Hersteller sind von dieser Vorschrift betroffen, da sie höhere Stückkosten für die Verpackung haben.
Welche Flüssigkeiten sind von der Liquidsteuer betroffen?
Laut dem Bundesfinanzministerium unterliegen alle Flüssigkeiten, die für E-Zigaretten verwendet werden, der Liquidsteuer. Dazu zählen:
- Fertige E-Liquids
- Shortfills und Longfills
- Basen wie Glycerin und Propylenglykol
- Aromen
- Nikotinshots
- Vorbefüllte Pod-Systeme und Einweg-E-Zigaretten (z. B. Elfbar)
Was bedeutet das für Dich als Dampfer?
Steigende Kosten
Durch die Liquidsteuer steigen Deine Ausgaben für fertige Liquids, Basen und Aromen jedes Jahr weiter. Jedes Nachfüllen Deiner E-Zigarette belastet Dein Budget stärker, weil die Abgaben kontinuierlich zunehmen.
Weniger Auswahl und höhere Preise
Kleine Händler kämpfen mit den steigenden Kosten. Erste Marktanalysen zeigen, dass einige kleine Hersteller bereits aufgegeben haben oder ihr Sortiment verkleinern mussten. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnten vor allem spezielle Aromen oder seltene Geschmacksrichtungen, wie Lychee oder Wassermelonen-Mojito, bald seltener verfügbar sein.
Kauf im Ausland – ein riskanter Ausweg
Der Kauf von Liquids im Ausland mag auf den ersten Blick wie eine einfache Möglichkeit erscheinen, den steigenden Preisen zu entkommen. Doch dieser vermeintliche Ausweg birgt erhebliche Risiken. Besonders bei Bestellungen aus Nicht-EU-Ländern stößt man schnell an rechtliche Grenzen, da die Einfuhr größerer Mengen nicht erlaubt ist und strengen Zollvorschriften unterliegt. Selbst innerhalb der EU gibt es Einschränkungen, denn auch hier müssen die importierten Liquids den geltenden Steuervorschriften entsprechen. Wer sich für einen Kauf im Ausland entscheidet, sollte sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein.
Gefahr von Billigprodukten
Die stark gestiegenen Preise könnten die Entstehung eines Schwarzmarktes für Liquids begünstigen. Wer dort einkauft, setzt sich jedoch erheblichen Risiken aus, denn die Qualität und Sicherheit der angebotenen Produkte sind oft fragwürdig. Gefälschte Liquids können Verunreinigungen enthalten, die beim Verdampfen gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen und potenziell ernsthafte Folgen haben. Ein Beispiel für eine Verunreinigung ist Diethylenglykol (DEG), eine giftige Substanz, die als Frostschutzmittel verwendet wird und in minderwertigen Liquids nachgewiesen wurde. Zudem drohen rechtliche Konsequenzen, da der Erwerb und Besitz unversteuerter oder nicht zugelassener Liquids in Deutschland illegal sein können.
Nun zum Kern: Was ist eigentlich die Liquidsteuer?
Die Liquidsteuer ist eine Verbrauchssteuer, die alle Substanzen erfasst, die zum Verdampfen in E-Zigaretten gedacht sind – unabhängig, ob Nikotin enthalten ist oder nicht. Sie wurde am 1. Juli 2022 eingeführt und funktioniert ähnlich wie die Tabaksteuer auf klassische Zigaretten: Höhere Preise sollen den Konsum gesundheitsschädlicher Produkte drosseln und gleichzeitig die Kosten decken, die durch mögliche Erkrankungen entstehen wie COPD (Chronische obstruktive Lungenerkrankung). Dabei richtet sich der Steuersatz nach der Menge, also den Millilitern, des Liquids.
Gibt es eine Übergangsfrist?
Ja, es gab eine Übergangsfrist, die bis zum 13. Februar 2023 lief. Seitdem dürfen Händler keine unversteuerten Liquids mehr verkaufen. Bereits gekaufte Ware darfst Du aber natürlich weiterhin nutzen – ein Verfallsdatum gibt es nicht. Bestellungen im Ausland unterliegen jedoch der Pflicht zur Zollanmeldung.
So kannst Du Dich auf die nächste Liquidsteuererhöhung vorbereiten
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Vorräte anlegen
Kaufe größere Mengen an Liquids, Basen und Aromen, bevor die nächste Steuererhöhung greift. → So lagerst Du Dein Liquid richtig. -
Selbst mischen
Durch das Selbermischen von Liquids kannst Du Kosten sparen, obwohl auch Basen und Aromen von der Steuer betroffen sind. Indem Du größere Mengen der einzelnen Zutaten wie Aromen und Basen kaufst und diese selbst kombinierst, reduzierst Du die Kosten pro Milliliter im Vergleich zu fertig gemischten Liquids.
→ Hier erfährst Du alles über das Selbermischen von Liquids. -
Angebote nutzen
Behalte Sonderaktionen und Rabatte bei Händlern im Auge, insbesondere kurz vor Steuererhöhungen. Viele Händler bieten vor solchen Stichtagen reduzierte Preise an, um ihre Lager zu leeren. -
Alternative Geräte prüfen
Einige E-Zigaretten-Modelle, wie Pod-Systeme, haben einen geringeren Liquidverbrauch. Wenn Du auf ein solches Gerät umsteigst, kannst Du langfristig Kosten sparen.
Unser Fazit zur Liquidsteuer
Die aktuelle Preisexplosion bei E-Zigaretten-Liquids lässt sich klar auf die neue Liquidsteuer samt Banderolenpflicht zurückführen. Zwar spielen auch andere Faktoren wie steigende Rohstoffpreise eine Rolle, doch der entscheidende Treiber ist die steuerliche Mehrbelastung.
Für Dich als Konsument bedeutet das: Mit jeder neuen Stufe des Gesetzes wird das Dampfen noch teurer. Wer trotzdem nicht auf das Dampferlebnis verzichten möchte, kann versuchen, durch Selbstmischen, geschickte Käufe oder gerätebedingte Einsparungen (z. B. Pod-Systeme) die Kosten zu drücken.
Unser Tipp: Sieh Dich rechtzeitig in unserem Shop von World of Smoke um – wir halten einen großen Vorrat an Liquids für Dich bereit, damit Du Dich noch vor der nächsten Erhöhung eindecken und so Deine laufenden Kosten in Grenzen halten kannst.